Sachverhalt/Begründung
Der
Kreisausschuss hat im Januar 2021 beschlossen, als Entscheidungsgrundlage für
die landkreisweite Radverkehrsplanung der nächsten Jahre ein
Fahrradverkehrskonzept zu erstellen. Nach Prüfung und Beantragung von
Fördermöglichkeiten wurde im März 2022 dem Stadt- und Verkehrsplanungsbüro
Kaulen (SVK), Aachen, der Auftrag für ein Mobilitätskonzept Radverkehr
Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm erteilt.
Auf Basis
der von den Kommunen, Interessensvertretern sowie Baulastträgern zur Verfügung
gestellten Daten sowie den Ergebnissen einer Online-Bürgerbefragung wurde im
Zuge des Auftrags ein Netzentwurf erstellt und eine Vor-Ort-Befahrung
durchgeführt. Begleitet wurde das Projekt durch einen vom KUS koordinierten
Arbeitskreis, dem Vertreter aller Kommunen sowie von Ämtern, Polizei und
weiteren tangierten Einrichtungen angehören.
Im Rahmen
der Befahrung durch das Planungsbüro wurden Mängelkategorien gebildet und
bewertet (z.B. fehlende / unzureichende Radwegeinfrastruktur, Netzlücken,
Oberflächenbeschaffenheit, Breiten, Beschilderungsmängel, fehlende
Markierungen, etc.). Darüber hinaus wurden bestehende Abstellanlagen auf ihre
Qualität hin überprüft bzw. neue Standorte für Abstellanlagen oder
Mobilitätsstationen untersucht.
Die
Ergebnisse wurden dem Arbeitskreis und allen Landkreiskommunen im Juli 2023
bereitgestellt und erläutert. Zeitgleich wurde ein „Gesetz zur Stärkung des
Radverkehrs in Bayern (Bayerisches Radverkehrsgesetz)“ beschlossen. Ziel ist
hierbei u.a., den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen deutlich zu
erhöhen (bis Ende 2030 sollen in Bayern 1.500 Kilometer neue Radwege gebaut
werden). Insbesondere wird mit dem Gesetz auf eine Intensivierung des
Alltagsradverkehrs abgezielt, was sich mit der Zielsetzung des
Fahrradverkehrskonzeptes für den Landkreis Pfaffenhofen deckt.
Aus dem
Arbeitskreis wurde deutlich, dass es zur Verstetigung und abgestimmten
Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen einer koordinierenden Stelle bedarf. Dies
deckt sich mit der Erfahrung des Planungsbüros, welches zur zielgerichteten
Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen ebenfalls eine koordinierende Stelle
empfiehlt. Nach den Erfahrungswerten des Planungsbüros ist für den Landkreis
Pfaffenhofen ein Arbeitsaufwand von bis zu 0,5 VZÄ realistisch. Beispiele aus
anderen Kommunen (u.a. Stadt Ingolstadt, Lkr. AIC), bei denen das Thema
Radverkehr zentral und koordiniert vorangetrieben wird, liegen vor.
Die
koordinierende Stelle soll
-
Kommunen
und weitere Akteure bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützen,
-
die
Umsetzung von Maßnahmen aus dem landkreisweiten Radverkehrskonzept nach
entsprechender Priorisierung vorantreiben,
-
den
Grad der Umsetzung überwachen und evaluieren,
-
Anregungen
von Bürgerinnen und Bürgern aufnehmen und zielgerichtet weitergeben,
-
mit
weiteren Fachstellen und Interessensvertretern aus dem Bereich Radverkehr im
Netzwerkkontakt stehen,
-
einen
Beitrag leisten zur positiven Weiterentwicklung des Alltags- und
Freizeitradverkehrs im Landkreis Pfaffenhofen.
Die Ansiedelung der koordinierenden Stelle wäre im Hinblick auf das bisher erarbeitete Fachwissen sowie das Vorhandene Netzwerk im KUS Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm sinnvoll vorzusehen.
Beschlussvorschlag:
Die
Verbesserung und der Ausbau der Radinfrastruktur im Landkreis sollen
vorangetrieben werden. Zur Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen aus dem
Mobilitätskonzept Radverkehr Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm soll eine
koordinierende Stelle beim KUS Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm angesiedelt
werden.