Sachverhalt/Begründung
Im Kreisausschuss wurde am 30.11.2020 die
Neuausschreibung eines landkreisweiten Energienutzungsplans beschlossen. Dieser
soll für alle kreisangehörige Kommunen einzeln und den Landkreis als Ganzes
erstellt werden.
Aktueller Projektstand
Mit dem Eingang des Zuwendungsbescheids für
den Landkreisweiten Energienutzungsplan durch das Bayerische Staatsministerium
für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie im Juni 2022 konnte der
Umsetzungsteil des Energienutzungsplans begonnen werden.
Der Landkreis und die Kommunen werden von
Seiten des Instituts für Energietechnik [IfE] an der OTH Amberg-Weiden durch
Herrn Conrad und durch Frau Bielesch betreut.
Es wurde sich im ersten
Steuerungsgruppentreffen auf das weitere strategische Vorgehen geeinigt. Zudem
wurde sich darauf geeinigt den Punkt „Freiflächen-PV-Anlagen“ aus dem
Maßnahmenkatalog vor zu ziehen, um den Landkreiskommunen eine einheitliche
Datengrundlage möglichst schnell zur Verfügung stellen zu können. Ein
landkreisweit - im besten Fall sogar regionsweit - einheitliches Vorgehen in dem Punkt
Freiflächen PV wäre wünschenswert. Im nächsten Steuerungsgruppentreffen wird
der Kriterienkatalog Freiflächen PV diskutiert und im Anschluss den Kommunen
vorgestellt.
Momentan steht die Datenerhebung im
Vordergrund. Hierzu werden die verschiedenen Akteure durch die Fachstelle
Energie und Klimaschutz, durch das Institut für Energietechnik sowie durch das
KUS angeschrieben. Der Punkt der Datenerhebung soll bis spätestens Mitte
November abgeschlossen sein, sodass die weiteren Berechnungen und die
Maßnahmenkatalogerstellung schnellstmöglich begonnen werden kann. Der Abschluss
des Energienutzungsplans wird im Juni/Juli 2023 erwartet.
Energienutzungsplan
Ein Energienutzungsplan ist ein strategisches
Planungsinstrument für den Energiebereich und dient als übergreifendes
Gesamtkonzept für die energetische Entwicklung eines/r oder mehrerer Kommunen
bzw. Landkreise. Betrachtet werden die Möglichkeiten bei Energieeinsparung,
Effizienzsteigerung und dem Ausbau bzw. der Umstellung auf regenerative
Energieträger, die jeweils aufeinander abgestimmt werden.
Hauptbestandteile eines Energienutzungsplans:
·
Bestands-
und Potentialanalyse hinsichtlich verschiedener Sektoren und Energieformen
·
Konzeptentwicklung
und Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs
·
Ausarbeitung
von mehreren Detailprojekten
Der neue Energienutzungsplan wird zum einen
die Datenbasis und Maßnahmenvorschläge auf den aktuellen Stand bringen. Zum
anderen werden Kommunen und Landkreis von den neuen Möglichkeiten eines
digitalen Energienutzungsplans profitieren: Der gesamte Gebäudebestand wird
gebäudescharf erhoben und abgebildet. Netzinfrastruktur,
Energieerzeugungsanlagen und Speicher werden ebenfalls erhoben und in das
digitale Gesamtbild eingefügt. Durch diese Detailschärfe lassen sich
gebäudescharfe Sanierungs- und Versorgungsszenarien sowie energetische
Optimierungspotentiale und technische Maßnahmen präzise für jede Kommune und
auch gemeindeübergreifend ableiten.
Die Daten werden den Kommunen und dem
Landkreis als Geodatensatz zur Integration in die kommunalen
Geo-Informationssysteme (GIS) zur Verfügung gestellt. Damit ist eine
datenbankgestützte Informations- und Planungsgrundlage sichergestellt.