Sachverhalt:
Der
Verein „Energie effizient einsetzen e.V.“ (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen)
plant das LEADER-Kooperationsprojekt „CO2-Regio: Freiwilliger CO2-Ausgleich
in der Region“ und ist dazu auf den Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm
als Projektpartner in der LAG Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm
zugegangen.
Das
Projekt umfasst eine Machbarkeitsstudie, in der ermittelt werden soll, ob ein
regionaler und freiwilliger CO2-Ausgleichsmechanismus und Zertifikatehandel sowie die damit verbundenen Maßnahmen vor
Ort realisierbar sind. Anhand der Machbarkeitsstudie sollen dazu vor allem drei
Bestandteile untersucht werden:
- Untersuchung aktueller und bestehender
Maßnahmen zum Moorkörperschutz und zum Erhalt regionaler Moore unter
Einbezug alternativer Nutzungskonzepte
- Untersuchung und Analyse aktueller
Verfahrenstechniken zur Herstellung, Aufbereitung und Nutzung von
Pflanzenkohle sowie Untersuchung alternativer Konzepte und Möglichkeiten
- Untersuchung und Aufbau eines regionalen
Zertifikatehandels und CO2-Kompensationen
Zu
untersuchen sind dabei aktuelle Maßnahmen und Verfahrensschritte zum
Moorkörperschutz und zum Erhalt der regionalen Moore. Dabei soll auf bereits
bestehende Studien und Untersuchungen zurückgegriffen werden. Daraus
abgeleitete notwendige Maßnahmen könnten u.a. durch einen funktionierenden Zertifikatehandel finanziert werden. Dazu soll die
Wirtschaftlichkeit, also die Bepreisung der
Zertifikate, untersucht werden. Des Weiteren sollen die Kosten für den späteren
Betrieb einer Karbonisierungsanlage zur Herstellung
von Pflanzenkohle, der Absatzmarkt, also die Identifikation, welche Firmen,
Privatpersonen, landwirtschaftlichen Betriebe und Kommunen wie viele Zertifikate
oder Pflanzenkohle kaufen würden, sowie die Möglichkeiten einer Implementierung
eines regionalen Zertifikatehandels untersucht
werden. Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, ob und wie es möglich
ist, einen regionalen CO2-Handel aufzubauen.
Die
Machbarkeitsstudie soll von einer Projektmanagementstelle betreut werden, die
sich vorrangig um die Vorbereitung und Betreuung der Studie sowie im späteren
Verlauf um die konkrete Projektbetreuung und den laufenden Betrieb, kümmern
soll.
Die
Aufgaben der Projektmanagementstelle umfassen:
- Vorbereitung, Begleitung und Betreuung
der Machbarkeitsstudie
- Koordination und Steuerung der jeweiligen Projekte
- Organisation und Einbindung regionaler
Akteure und Partner (u.a. Kommunen, Firmen, Privat) und Aufbau eines
Netzwerks mit Landwirten, Firmen und sonstigen Akteuren vor Ort
- Suchprozess und Sicherung geeigneter
Flächen
- Aufbau und Betreuung des Zertifikatehandels mit Berichtswesen
- laufende Öffentlichkeitsarbeit wie
Aufbau einer Website, Organisation von Veranstaltungen etc.
Der Umsetzungszeitraum ist mit 24 Monaten
angegeben, realistisch ist der Projektbeginn Anfang 2020.
Kooperationspartner sind die LAG
Altbayerisches Donaumoos, LAG Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm,
die LAG Mittlere Isarregion und voraussichtlich die LAG Wittelsbacher Land. Die
Federführung soll die LAG Mittlere Isarregion übernehmen.
Von den LAGs Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm, Altbayerisches Donaumoos und Mittlere Isarregion
liegen bereits positive Beschlüsse des jeweiligen Lenkungsausschusses vor. Der
Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm würde als
Projektpartner in der LAG Pfaffenhofen a.d.Ilm
fungieren.
Das Projekt hat ein Volumen von 314.931 Euro (brutto). Über LEADER werden 60 Prozent der Nettokosten gefördert, die verbleibende Summe von 112.450 Euro wird unter den verschiedenen regionalen Partnern aufgeteilt. Für den Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm würden maximal 15.746,54 Euro gestreckt über zwei Jahre anfallen. Die erste Zahlung würde 2020 haushaltswirksam.
Beschlussvorschlag:
Der Kreisausschuss stimmt der Teilnahme des Landkreises Pfaffenhofen a.d.Ilm am LEADER-Kooperationsprojekt „CO2-Regio: Freiwilliger CO2-Ausgleich in der Region“ zu.
In den Kreishaushalten 2020 und 2021 sollen Mittel in Höhe von insgesamt 15.746,54 Euro als Kofinanzierungsanteil bereit gestellt werden. Der Landkreis stellt den Kofinanzierungsanteil einmalig unter Vorbehalt der LEADER-Förderung zur Verfügung.