Betreff
Neubau eines Hallenbades durch die Stadt Pfaffenhofen;
Aktueller Sachstand und grundsätzliche Festlegung der Modalitäten für die Kostenbeteiligung des Landkreises (B)
Vorlage
2017/2813
Aktenzeichen
240-241
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt/Begründung

Ein Grundsatzbeschluss für eine gemeinsame Hallenbadlösung zwischen der Stadt Pfaffenhofen und dem Landkreis Pfaffenhofen wurde bereits in der Sitzung des Kreistages am 20.10.2008 getroffen. In der Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses am 16.03.2016 wurde beschlossen, dass die Stadtverwaltung eine gemeinsame Beantragung der schulaufsichtlichen Genehmigung für den Neubau eines Hallenbades im Schulzentrum Pfaffenhofen vollziehen soll.

 

Im neuen Hallenbad soll der Schulsportunterricht für die Grund- und Mittelschüler der Stadt Pfaffenhofen sowie für die Schülerinnen und Schüler der Georg-Hipp-Realschule und des Schyren-Gymnasiums durchgeführt werden. Bei Antragstellung errechnete sich eine Gesamtschülerzahl zum Schuljahr 2016/17 von rund 3.300 Schülern, mit rund 1.400 Schülern auf Seiten der Stadt Pfaffenhofen und 1.900 Schüler auf Seiten des Landkreises. Insofern bestand grundsätzlich Einigung darüber, dass sich die beiden Gebietskörperschaften die Investitionskosten für die rein schulische Nutzung zu je 50 % teilen. Die Abrechnung der Betriebskosten wird zu gegebener Zeit anhand der Nutzungszeiten für die rein schulischen Betriebseinrichtungen ermittelt.

 

In der Sitzung des Stadtrates der Stadt Pfaffenhofen am 07.12.2017 wurden drei Varianten für den Neubau des Hallenbades vorgestellt:

 

1. Variante „Solo“

Kleines Sport- Familienbad mit Gesamtkosten von ca. 20,5 Mio. €

- Hallenbad ca. 15,8 Mio €

- Herrichten und Erschließen des Grundstücks ca. 1,8 Mio. €

- Errichtung eines Parkdecks/Parkhauses ca. 2,9 Mio. €

- Negatives Betriebsergebnis ca. 600.000 € p.a.

 

2. Variante „Aufstockung“

Familiensportbad mit Sauna in 2 Bauabschnitten, Gesamtkosten ca. 28,4 Mio. €

- Kosten für das Bad mit nachträglich zugeschalteter Sauna 22,8 Mio. €

- Herrichten und Erschließen des Grundstücks ca. 1,8 Mio. €

- Errichtung eines Parkdecks/Parkhauses ca. 3,8 Mio. €

- Negatives Betriebsergebnis ca.  500.000 € p.a.

 

3. Variante „Integral“

Familiensportbad mit Sauna in einem Bauabschnitt mit Gesamtkosten von ca.
26,1 Mio. €

- Hallenbad und Sauna ca. 20,5 Mio. €

- Herrichten und Erschließen des Grundstücks ca. 1,8 Mio. €

- Errichtung Parkdeck/Parkhaus ca. 3,8 Mio. €

- Negatives Betriebsergebnis ca. 500.000 € p.a.

 

Von Seiten der Stadtverwaltung wurde bei allen drei Varianten eine mögliche Beteiligung des Landkreises in Höhe von rund 5,3 Mio. € errechnet, da sich der Anteil des Landkreises an einer reinen Dreifachübungsstätte für den schulischen Bedarf orientiert. Die Kosten für eine mögliche Sauna und die Errichtung eines Parkdecks werden insofern nicht vom Landkreis anteilig übernommen. Es sind lediglich die Kosten für 9 Stellplätze anzusetzen, da auch für ein reines Schulschwimmbad mit Nutzung für die Öffentlichkeit 18 Stellplätze baurechtlich gefordert werden.

 

Nahezu einstimmig wurde vom Stadtrat beschlossen, der Variante „Integral“ mit geschätzten Gesamtkosten von 26,1 Mio. € den Vorzug zu geben. Der von der Stadt beauftragte Projektsteuerer der Firma Constrata, Herr Brand, wird die Badplanung am 07.02.2018 im Bau- und Vergabeausschuss vorstellen.

 

Nach den Erfahrungen mit Gemeinschaftsmaßnahmen mit dem Markt Manching und der Stadt Geisenfeld wird für die finanzielle Beteiligung des Landkreises ein starrer Kostendeckel von allen Beteiligten als nicht zielführend erachtet. Eine Entscheidung über die Höhe des prozentualen Verteilungsschlüssels kann erst nach Vorlage einer detaillierten Kostenberechnung der gesamten Baumaßnahme erfolgen. Dazu soll in der Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses am 07.02.2018 ein konkreter Beschluss gefasst werden.

 

Als Entscheidungshilfe für die Beteiligung des Landkreises wurde vom beauftragten Projektsteuerer der Stadt Pfaffenhofen eine Kostenschätzung für ein reines Schulschwimmbad vorgelegt mit Gesamtkosten von brutto rund 12,5 Mio. € incl. der vorgenannten Erschließungskosten von rund 1,8 Mio. €. Insofern wird sich rechnerisch eine Netto-Kostenbeteiligung des Landkreises zwischen 5 und 6 Mio. € ergeben. Sie staatliche Zuwendung wird sich für den Landkreis auf rund 1,0 Mio. € belaufen. Die vom Bau- und Vergabeausschuss benannte informelle Arbeitsgruppe mit Frau Schnapp, Herrn Seitz und Herrn Ebner wurde von Herrn Bürgermeister Herker am 28.11.2017 über die beabsichtigten Varianten informiert

 

 

Beschlussvorschlag:

1.    Der Landkreis Pfaffenhofen beteiligt sich an den Investitionskosten einer reinen Dreifachübungsstätte für den schulischen Bedarf ohne Aufwendungen für den Saunabereich und das Parkdeck bzw. Parkhaus. Für 9 Stellplätze übernimmt der Landkreis die Kosten.

 

2.    Die Investitionskosten für den schulischen Bedarf werden anhand der bestehenden Klassenzahl hälftig zwischen Stadt Pfaffenhofen und Landkreis Pfaffenhofen aufgeteilt.

 

3.    Ein starrer Kostendeckel wird als nicht zielführend erachtet, so dass nach Vorlage einer detaillierten Kostenberechnung nach Möglichkeit in der nächsten Bau- und Vergabeausschusssitzung am 07.02.2018 über die Höhe eines prozentualen Verteilungsschlüssels entschieden wird.

 

4.    Zu gegebener Zeit ist auch eine Entscheidung über die Höhe des prozentualen Anteils des Landkreises Pfaffenhofen an den Betriebskosten zu treffen.