Betreff
Solarpotentialkataster
Vorlage
2016/2573
Aktenzeichen
1703
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt/Begründung

Ein Solarpotentialkataster ist ein Online-Werkzeug, das auf einfache Weise analysiert, ob und wie jedes einzelne Gebäude für die Nutzung von Solarenergie geeignet ist.

 

Auf der Grundlage von Laser-Scandaten, Daten zur Sonneneinstrahlung und Verschattung wird ein Modell gerechnet, das mit wenigen Klicks Auskunft gibt, ob ein Gebäudedach grundsätzlich für eine thermische Solaranlage oder eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) geeignet ist. Außerdem gibt das Kataster Auskunft, auf welchen Teilflächen des Daches wie viele Module am effizientesten wären, wie hoch die Investitionskosten sind und ab wann man mit dem produzierten Strom schwarze Zahlen schreibt. Die optimale Größe eines Batteriespeichers kann ebenfalls ermittelt werden. Über einen Wirtschaftlichkeitsrechner stehen weitere Informationen zur Vergütung und Amortisation der geplanten Anlage zur Verfügung.

(Beispiel: http://www.solare-stadt.de/kreis-ebersberg/Solarpotenzialkataster)

 

Das Kataster bietet eine neutrale und unabhängige Auskunft zur Nutzung von Solarenergie und kann eine Entscheidungshilfe für die weiteren Schritte zur Realisierung einer Solaranlage sein.

 

Die Energiebilanz des Landkreises Pfaffenhofen a.d.Ilm zeigt, dass im Landkreis die Nutzung von Sonnenenergie noch großes Potential hat. Aktuell liegt der Anteil der thermischen Solarnutzung bei etwa 0,8 Prozent des Gesamtwärmebedarfs. Technisch möglich wäre bis 2030 ein Anteil von rund 9 Prozent. Der Anteil solarer Stromerzeugung beträgt etwa 15 Prozent des Gesamtstrombedarfs, das Potential liegt bei einem Vielfachen davon.

 

In den Energienutzungsplänen und integrierten Klimaschutzkonzepten von neun Landkreiskommunen werden explizit Maßnahmen zur Ausbauförderung von Solarthermie und PV empfohlen; in den übrigen Konzepten wird der Ausbau der erneuerbaren Energien bei einem hohen Ausbaupotential der Solarenergie als Maßnahmenempfehlung genannt. Das Solarpotentialkataster kann hier ein Instrument und wichtiger Baustein zur Umsetzung dieser Maßnahmen sein.

 

Die Kosten für ein Solarpotentialkataster, das den gesamten Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm umfasst, würden etwa 13.000 Euro netto betragen, zzgl. 1.500 Euro netto/jährlich für Bereitstellung und Hosting und optional zzgl. 1.000 Euro netto für ein Gründachpotentialkataster. Dazu kämen außerdem etwa 1.000 Euro für die Datenbereitstellung durch das Vermessungsamt.

 

Hinsichtlich des Datenschutzes wird in der Praxis unterschiedlich verfahren. Der Landkreis Ebersberg (Variante a) hat beispielsweise vor Erstellung des Katasters Hauseigentürmern eine mehrwöchige Widerspruchsfrist eingeräumt. Bekannt gemacht wurde das Widerspruchsrecht in der lokalen Presse und in den Gemeindeblättern. Die Stadt Wolfratshausen (Variante b) hat den Zugangsbereich passwortgeschützt gestaltet. Die Zugangsdaten können bei der Stadtverwaltung angefordert werden. (http://www.solare-stadt.de/wolfratshausen/Solarpotenzialkataster).

 

Das Solarpotentialkataster könnte nach vollständiger Abgabe der Geobasisdaten in ca. 3-4 Wochen fertiggestellt werden.

Mit Schreiben vom 28.10.2016 wertet die CSU-Fraktion die Errichtung eines Solarpotentialkatasters als wichtigen Baustein für den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Klimaschutz und empfiehlt den Beschluss über die Errichtung und Betreibung eines Solarpotentialkatasters..

Beschlussvorschlag:

Der Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm errichtet und betreibt ein Solarpotentialkataster. Die Ausgaben in Höhe von ca. 15.000 EUR (netto) einmalig und ca. 2.000 EUR (netto) laufend werden genehmigt.

 

Hinsichtlich des Datenschutzes soll nach Variante a verfahren werden.

 

Oder:

Hinsichtlich des Datenschutzes soll nach Variante b verfahren werden.