Auftragserteilung zur Erarbeitung eines Leistungsverzeichnisses / Projektplans (B)
Sachverhalt/Begründung
Für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts „Solidarischen Hochwasserschutz“ benötigt das Landratsamt die fachliche Unterstützung eines spezialisierten Büros. Ziel ist es, eine Geschäftsstelle für die ARGE „Solidarischer Hochwasserschutz“ auszuschreiben, die die organisatorische und inhaltliche Basis für ein umfassendes Hochwasserschutzkonzept bildet, die Förderung aus dem Aktionsprogramm „Schwammregionen in Bayern“ anfordert und abrechnet. Die nachfolgend genannten Inhalte werden vom Fachbüro Wipfler im Detail ausgearbeitet und anschließend in ein Leistungsverzeichnis überführt, welches die Grundlage der Ausschreibungsunterlagen bildet:
1. Festlegung der Projektstruktur und -organisation
Ein zentraler Bestandteil des Vorhabens ist die Entwicklung einer klaren und effizienten Projektstruktur. Hierzu gehört die Definition von Zuständigkeiten, Kommunikationswegen und organisatorischen Abläufen, die eine reibungslose Durchführung aller Arbeitsschritte gewährleisten. Die Struktur und Organisation sollen sicherstellen, dass alle beteiligten Akteure – von der Kommunalverwaltung bis zu externen Partnern – optimal in das Projekt eingebunden werden.
2. Bestandsaufnahme und Aufarbeitung vergangener Hochwasserereignisse
Für eine zielgerichtete Planung ist eine gründliche Analyse bisheriger Hochwasserereignisse im Landkreis unerlässlich. Das Fachbüro wird beauftragt, relevante Daten zu historischen Hochwasserereignissen zu erheben, aufzubereiten und auf mögliche Schwachstellen hinzuweisen. Die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme fließen direkt in das Leistungsverzeichnis ein und sollen als Grundlage für zukünftige Präventionsmaßnahmen dienen.
3. Definition von Schutzzielen
Basierend auf der Bestandsaufnahme werden konkrete und realistische Schutzziele festgelegt, die technische, ökologische und soziale Aspekte berücksichtigen. Diese Schutzziele sollen die Bedürfnisse der betroffenen Gemeinden widerspiegeln und eine nachhaltige sowie widerstandsfähige Entwicklung fördern. Auch die Definition dieser Schutzziele wird im Leistungsverzeichnis festgehalten.
4. Stärkung des natürlichen Wasserrückhaltevermögens
Zur Stärkung des natürlichen Hochwasserschutzes werden Maßnahmen zur Förderung der Wasserrückhaltefähigkeit der Landschaft entwickelt. Das Fachbüro identifiziert potenzielle Gebiete zur Schaffung oder Stärkung natürlicher Retentionsräume und schlägt Maßnahmen zur Erhaltung von Feuchtgebieten und zur Verbesserung der Bodenbewirtschaftung vor. Diese Inhalte werden detailliert im Leistungsverzeichnis ausgeführt.
5. Technische Hochwasserschutzmaßnahmen
Neben natürlichen Maßnahmen ist auch die Planung und Umsetzung technischer Hochwasserschutzmaßnahmen erforderlich. Das Fachbüro führt eine Bestandsaufnahme bestehender technischer Anlagen durch, bewertet deren Wirksamkeit und entwickelt Vorschläge für Erweiterungen oder Neuplanungen, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Diese technischen Maßnahmen werden präzise in das Leistungsverzeichnis aufgenommen, um eine eindeutige Vorgabe für potenzielle Auftragnehmer zu schaffen.
6. Digitalisierung der Hochwasserschutzmaßnahmen
Die Digitalisierung spielt eine zentrale Rolle in der modernen Hochwasserschutzplanung. Das Fachbüro entwickelt ein Konzept zur Digitalisierung der Schutzmaßnahmen, das u. a. die Möglichkeiten zur Erfassung, Auswertung und Visualisierung relevanter Daten umfasst. Frühwarnsysteme und digitale Kommunikationsmittel zur Information der Bevölkerung und Einsatzkräfte werden ebenfalls integriert und im Leistungsverzeichnis beschrieben, um eine klare Anforderung an die digitale Infrastruktur des Projekts zu formulieren. Es soll ein digitaler Zwilling erstellt werden, der sowohl den Nutzen aller Schutzmaßnahmen für alle Mitglieder der ARGE abbildet als auch das Hochwasserrisikomanagement weiterentwickelt.
Das Fachbüro bereitet alle genannten Inhalte in einem umfassenden Bericht auf, der als Grundlage für das Leistungsverzeichnis der Ausschreibungsunterlagen dient. Mit diesem Leistungsverzeichnis schafft das Landratsamt eine klare und transparente Vorgabe für die künftige Vergabe der Geschäftsstellentätigkeit und die nachhaltige Stärkung des Hochwasserschutzes in der Region.
Das Angebot der Firma WipflerPLAN vom 12.09.2024 benennt ein vorläufiges Gesamthonorar netto zzgl. Nebenkosten in Höhe von 37.200,00 Euro (44.268,00 Euro brutto).
Der Landkreis Pfaffenhofen und die Stadt Schrobenhausen teilen sich die Kosten zu gleichen Teilen.
Beschlussvorschlag:
Der Firma WipflerPLAN wird der Auftrag für die Erarbeitung eines Leistungsverzeichnisses / Projektplans gemäß des Honorarangebots vom 12.09.2024 mit einem vorläufigen Gesamthonorar von 44.268,00 Euro zzgl. Nebenkosten erteilt. Die Verwaltung wird beauftragt die hierfür notwendigen Schritte zu veranlassen.