Kurzvorstellung des Projekts:
Zur Umsetzung der
Bayerischen Biodiversitätsstrategie werden in ganz Bayern Projekte zum Erhalt
bzw. zur Erhöhung der biologischen Vielfalt ins Leben gerufen. Im westlichen
Landkreis Pfaffenhofen soll das BayernNetzNatur-Projekt „Paartaler Sanddünen“
dazu beitragen, Trockenlebensräume und Magerrasen in ihrer Artenvielfalt zu
erhalten. Diese Lebensräume sind bayernweit so stark gefährdet, dass für deren
Sicherung und Optimierung ein dringender Handlungsbedarf besteht. Auch im
Projektgebiet sind bereits viele wertvolle Pflanzen- und Tierarten sowie
Bestände durch Verbrachung, Verbuschung, Intensivierung und Isolation selten
geworden. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, ein Biotopverbundsnetz aus
Extensivwiesen und gut gepflegten Magerrasen, mageren Säumen, Weg- und
Straßenböschungen, Altgrasfluren, blütenreichen Ackerrandstreifen sowie Hecken-
und Waldrändern aufzubauen. Durch Landschaftspflegemaßnahmen und
Biotopneuschaffungen sollen diese Ziele erreicht werden. So werden verbuschte
Ranken und Böschungen, Wegränder und Straßenböschungen wieder gemäht sowie
Wiesen und Magerrasen gepflegt und neu angelegt. Im vorgestellten Kurzfilm wird
das BayerNetzNatur-Projekt Paartaler Sanddünen anschaulich dargestellt.
Aktueller Sachstand des Projekts:
2020-2021: Pflegemaßnahmen
(z.B. am
Windsberg, Pflegevereinbarung Oase Steinerskirchen)
2020: Öffentlichkeitsarbeit
Infotafel-Windsberg, Zeitungsartikel Straßenbegleitflächen, PR-Kampagne, Informationsfilm
11/2020: Flächenkauf
Das Naturschutzgebiet Windsberg zeichnet sich nach dem Arten- und
Biotopschutzprogramm durch einzigartige Kalk-Sandmagerrasen mit überregionaler Bedeutung
aus. Zudem befindet sich dort die bayernweit einzige gesicherte Population der
Malvenlanghornbiene, die als ausgestorben galt.
Im Rahmen des Projekts wurden zwei an das Naturschutzgebiet Windsberg
angrenzende Ackerflächen sowie eine Wiesenfläche im Naturschutzgebiet
angekauft, die durch geeignete Maßnahmen in wertvolle Magerrasen umgewandelt
und langfristig in das Naturschutzgebiet eingegliedert werden sollen. Zudem
wurden Verkaufsverhandlungen für eine aufgelassene Sandgrube geführt. Grundsätzlich
ist man über den Ankauf mit dem Verkäufer einig, die Finanzierung und andere
Punkte befinden sich noch in der abschließenden Klärung. Das Sandgrubengelände
nimmt aufgrund der naturschutzfachlichen Wertigkeit, dem Entwicklungspotenzial
und der Flächengröße eine Schlüsselrolle in der Umsetzung der Projektziele ein.
Hierbei handelt es sich um einen etablierten Lebensraum für zahlreiche
Rote-Liste Arten der Pionier- und Trockenlebensräume.
Bis 04/2021: Pflege-/Entwicklungsmaßnahmen:
Auflichtung von Gehölzen, Ansaat von Zielarten (z.B. Rosenmalve), Neuanlage,
Wiederherstellung und Pflege temporärer Gewässer, Wiederherstellung
Stillgewässer und Totholzstrukturen
Abbildung:
Nisthölen von Uferschwalbe und Bienenfresser in der Sandgrube
Freinhausen
(Quelle: Natur Perspektiven, Berger)
Ausblick:
Das Projekt lief zum 31.05.2021 über die Förderung des Bayerischen
Naturschutzfonds aus und wird im Anschluss bis vorerst 31.05.2024 über einen
„Vertrag zur Erbringung von Leistungen im Rahmen des Biodiversitätsprojektes“
über die Regierung von Oberbayern finanziert. Ziele sind weiterhin der gezielte
Flächenankauf und die Pflege der bestehenden Flächen mit Öffentlichkeitsarbeit.
Dieses Jahr ist u.a. eine spezifische Wildbienenerfassung vorgesehen.