Betreff
LEADER-Kooperationsprojekt: CO2-Regio - Freiwilliger CO2-Ausgleich in der Region
Vorlage
2019/3218
Aktenzeichen
1703
Art
Beschlussvorlage

Sachverhalt:

 

Der Verein „Energie effizient einsetzen e.V.“ (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) plant das LEADER-Kooperationsprojekt „CO2-Regio: Freiwilliger CO2-Ausgleich in der Region“ und ist dazu auf den Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm als Projektpartner in der LAG Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm zugegangen.

 

Das Projekt umfasst eine Machbarkeitsstudie, in der ermittelt werden soll, ob ein regionaler und freiwilliger CO2-Ausgleichsmechanismus und Zertifikatehandel sowie die damit verbundenen Maßnahmen vor Ort realisierbar sind. Anhand der Machbarkeitsstudie sollen dazu vor allem drei Bestandteile untersucht werden:

 

  • Untersuchung aktueller und bestehender Maßnahmen zum Moorkörperschutz und zum Erhalt regionaler Moore unter Einbezug alternativer Nutzungskonzepte
  • Untersuchung und Analyse aktueller Verfahrenstechniken zur Herstellung, Aufbereitung und Nutzung von Pflanzenkohle sowie Untersuchung alternativer Konzepte und Möglichkeiten
  • Untersuchung und Aufbau eines regionalen Zertifikatehandels und CO2-Kompensationen

 

Zu untersuchen sind dabei aktuelle Maßnahmen und Verfahrensschritte zum Moorkörperschutz und zum Erhalt der regionalen Moore. Dabei soll auf bereits bestehende Studien und Untersuchungen zurückgegriffen werden. Daraus abgeleitete notwendige Maßnahmen könnten u.a. durch einen funktionierenden Zertifikatehandel finanziert werden. Dazu soll die Wirtschaftlichkeit, also die Bepreisung der Zertifikate, untersucht werden. Des Weiteren sollen die Kosten für den späteren Betrieb einer Karbonisierungsanlage zur Herstellung von Pflanzenkohle, der Absatzmarkt, also die Identifikation, welche Firmen, Privatpersonen, landwirtschaftlichen Betriebe und Kommunen wie viele Zertifikate oder Pflanzenkohle kaufen würden, sowie die Möglichkeiten einer Implementierung eines regionalen Zertifikatehandels untersucht werden. Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, ob und wie es möglich ist, einen regionalen CO2-Handel aufzubauen.

 

Die Machbarkeitsstudie soll von einer Projektmanagementstelle betreut werden, die sich vorrangig um die Vorbereitung und Betreuung der Studie sowie im späteren Verlauf um die konkrete Projektbetreuung und den laufenden Betrieb, kümmern soll.

 

Die Aufgaben der Projektmanagementstelle umfassen:

  • Vorbereitung, Begleitung und Betreuung der Machbarkeitsstudie
  • Koordination und  Steuerung der jeweiligen Projekte
  • Organisation und Einbindung regionaler Akteure und Partner (u.a. Kommunen, Firmen, Privat) und Aufbau eines Netzwerks mit Landwirten, Firmen und sonstigen Akteuren vor Ort
  • Suchprozess und Sicherung geeigneter Flächen
  • Aufbau und Betreuung des Zertifikatehandels mit Berichtswesen
  • laufende Öffentlichkeitsarbeit wie Aufbau einer Website, Organisation von Veranstaltungen etc.

 

Der Umsetzungszeitraum ist mit 24 Monaten angegeben, realistisch ist der Projektbeginn Anfang 2020.

Kooperationspartner sind die LAG Altbayerisches Donaumoos, LAG Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm, die LAG Mittlere Isarregion und voraussichtlich die LAG Wittelsbacher Land. Die Federführung soll die LAG Mittlere Isarregion übernehmen.

 

Von den LAGs Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm, Altbayerisches Donaumoos und Mittlere Isarregion liegen bereits positive Beschlüsse des jeweiligen Lenkungsausschusses vor. Der Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm würde als Projektpartner in der LAG Pfaffenhofen a.d.Ilm fungieren.

 

Das Projekt hat ein Volumen von 314.931 Euro (brutto). Über LEADER werden 60 Prozent der Nettokosten gefördert, die verbleibende Summe von 112.450 Euro wird unter den verschiedenen regionalen Partnern aufgeteilt. Für den Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm würden maximal 15.746,54 Euro gestreckt über zwei Jahre anfallen. Die erste Zahlung würde 2020 haushaltswirksam.

Beschlussvorschlag:

Der Kreisausschuss stimmt der Teilnahme des Landkreises Pfaffenhofen a.d.Ilm am LEADER-Kooperationsprojekt „CO2-Regio: Freiwilliger CO2-Ausgleich in der Region“ zu.

 

In den Kreishaushalten 2020 und 2021 sollen Mittel in Höhe von insgesamt 15.746,54 Euro als Kofinanzierungsanteil bereit gestellt werden. Der Landkreis stellt den Kofinanzierungsanteil einmalig unter Vorbehalt der LEADER-Förderung zur Verfügung.