Sachverhalt/Begründung

 

Prof. Dr.-Ing. Harald Kurzak wurde beauftragt, eine Verkehrsuntersuchung über die Wirksamkeit einer Anschlussstelle „Ilmtal“ an die Bundesautobahn 9 durchzuführen. Das Gutachten wurde auf der Grundlage einer Verkehrsanalyse, einer Verkehrsentwicklung und Prognose, mit einem Verkehrsmodell sowie anhand von zwei Planungsfällen erörtert. Herr Prof. Dr. Kurzak kommt zu folgendem Ergebnis:

 

„Auf der Grundlage detaillierter Verkehrserhebungen an allen Anschlussstellen der A 9 zwischen München und Ingolstadt wurden die Belastungen und die Herkunft-Ziel-Verteilungen an den Anschlussstellen erfasst und die auf eine zusätzliche Anschlussstelle „Ilmtal“ verlagerbaren Verkehrsanteile ermittelt. Derzeit wird ein Großteil des Quell-/Zielverkehrs von Rohrbach und Umgebung von/zur A 9 Richtung München über die AS Rasthof Holledau abgewickelt, die keinen offiziellen Anschlußstellencharakter besitzt und nicht ausgeschildert ist. Auch ein Teil des Verkehrs aus Pfaffenhofen mit Ziel A 9 Ingolstadt bzw. A 93 Regensburg (und umgekehrt) benutzt diese Möglichkeit, auf schnellstem Wege zur Autobahn zu gelangen.

 

Mit einer zusätzlichen Anschlussstelle „Ilmtal“ würden diese Verkehre auf kurzem Weg über die St 2232 an die Autobahn angebunden. Dies gilt auch für überregionale Verkehrsanteile eines möglichen Erlebnis-Parks bei Bruckbach, die ohne Autobahnanschluß über das nachgeordnete Straßennetz (überwiegend über die St 2549 und die Ortsdurchfahrt Wolnzach von/zur A 93, AS Wolnzach) abgewickelt werden müssen. Infolge der Verkehrsverlagerungen zur neuen Anschlussstelle werden die bestehenden Anschlussstellen Rasthof Holledau und Pfaffenhofen deutlich, die Anschlussstellen Langenbruck und Wolnzach geringfügiger entlastet. Insbesondere die Kreisstraße PAF 9 mit der Ortsdurchfahrt Walkersbach wird im Abschnitt St 2232 – AS Rasthof Holledau vom erheblichen Verkehrsanteil von/zur Autobahn entlastet. Im Planungsfall mit Verbindungsspange AD Holledau – St 2232 wird ein Großteil der Verkehrsbeziehung Wolnzach - Pfaffenhofen (und umgekehrt) von der Route St 2549 – St 2232 auf die Route über die A 93 - Verbindungsspange umverlagert. Die Verkehrswirksamkeit des Planfalles mit Verbindungsspange (Belastung 7.000 Kfz/Tag) ist daher höher als im Planfall mit Anschlussstelle an der St 2232 im Ilmtal (Belastung der Rampen 5.100 Kfz/Tag).

 

Beide Anschlussvarianten sind mit einem hohen baulichen und finanziellen Aufwand verbunden. Eine direkte Anbindung der St 2232 an die A 9 ist aufgrund der zu geringen Abstandsverhältnisse zum AD Holledau nicht möglich, der Anschluss könnte erst in Höhe der Ilm erfolgen. Die Anbindung an die St 2232 müsste über eine Spange erfolgen, wobei wegen der Bahnlinie eine aufwändige Anschlusslösung notwendig wäre. Zudem ist eine zusätzliche Anschlussstelle im Ilmtal aufgrund der angrenzenden Steigerungsstrecken auf der hochbelasteten Fernautobahnen A 9 sehr kritisch zu bewerten.

 

Der Planfall mit Verbindungsspange würde den Ausbau des AD Holledau zu einem „Kleeblatt“ erforderlich machen. Die Lage und Form des Anknüpfungspunktes an die St 2232 müsste bei Weiterverfolgung dieser Lösung im Detail ermittelt werden.

 

Der Landrat und die Verwaltung werden beauftragt, die Variante einer optimierten Aus- und Einfahrt bei der bisherigen Behelfsausfahrt Geisenhausen weiter zu verfolgen.

 


 

Der Kreisausschuss nimmt das Gutachten zur Kenntnis.