Sitzung: 13.10.2021 Umweltausschuss
Vorlage: 2021/3889
Sachverhalt
Zentrale Aufgaben der Fachstelle Energie und
Klimaschutz sind die Bewusstseinsbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Information
zu den verschiedensten Aspekten im Themenbereich Energiewende und Klimaschutz
sowie die Unterstützung der kreisangehörigen Städte, Märkte und Gemeinden und
Koordination übergreifender Themen und Projekte. Zur Planung und Umsetzung der
Projekte und Maßnahmen dient die im Februar 2020 durch den Kreistag
beschlossene Klimaschutzstrategie.
Aktuell werden folgende Projekte vorbereitet
bzw. bearbeitet:
Reduzierung von Verpackungsmüll
2017 lag das Abfallaufkommen für
Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen in Deutschland bei über 280.000 Tonnen.
Papier, Pappe und Karton hatten daran mit über 150.000 Tonnen den größten
Anteil, gefolgt von Kunststoffen mit rund 58.000 Tonnen. Durch die Nutzung von
Mehrweggefäßen können wertvolle Rohstoffe eingespart und die Müllmengen
deutlich reduziert werden.
Zur Vermeidung und Reduzierung von Verpackungsmüll wurden verschiedene Module
zusammengestellt, die in den kommenden Monaten sukzessive umgesetzt werden
sollen.
Bei der Umsetzung soll u.a. mit dem AWP, dem
KUS, der Plastikfrei Community Pfaffenhofen sowie diversen weiteren Akteuren
kooperiert werden. Durch die Unterstützung der Initiative „Einmal ohne, bitte“
konnten bereits über 30 Geschäfte im Landkreis für das unverpackte Einkaufen
von Lebensmitteln gewonnen werden.
Um die verschiedenen Akteure und Initiativen im Landkreis zu bündeln wurde bei
der LAG ein Antrag auf Förderung eines Abfallvermeidungs-/Ressourcenschutznetzwerkes
beantragt. Das Projekt wurde im Rolling Review Verfahren geprüft und der
Förderzuschlag erteilt. Der Projektantrag wird bis Ende 2021 eingereicht,
realistischer Projektbeginn ist Anfang 2022.
Klimaladen der Region 10
Der Klimaladen der Region 10 ist ein LEADER
gefördertes Umweltbildungsprojekt für Schüler*innen der Sekundarstufe I und II.
Das Projekt wurde Ende Jahr 2019 gestartet und die Förderung war für das erste
Jahr des Projektes bis Ende 2020 ausgelegt. Aufgrund der Corona-Situation und
dem damit verbundenen Schließen der Schulen für Externe von Frühjahr 2020 bis
Frühjahr 2021 wurde das Projekt zweimal verlängert und der Förderzeitraum bis
Ende 2021 ausgedehnt. Die Abwicklung der LEADER Förderung wurde dementsprechend
auch nach hinten verschoben, womit der Eingang der Fördermittel erst für Mitte
2022 zu erwarten ist.
LEADER-Kooperationsprojekt CO2-Regio:
Machbarkeitsstudie für einen regionalen und freiwilligen Ausgleichsmechanismus
Mit
der Machbarkeitsstudie soll eine Grundlage für einen regionalen und
freiwilligen CO2- Ausgleichsmechanismus
geschaffen werden. Untersucht und verglichen werden soll dabei, ob und wie
regionale Maßnahmen zum Klimaschutz wie Humusaufbau, Moorschutz und niedermoorschonende
Bewirtschaftung und Aufforstung die Grundlage für diesen Mechanismus darstellen
könnten und wie dieser Mechanismus gestaltet werden müsste.
Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt zwischen den LAGn Altbayerisches
Donaumoos, Wittelsbacher Land und Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm und hat eine
Laufzeit von 24 Monaten. Der Projektantrag wurde im September 2020 eingereicht,
Frühjahr 2021 wurde das Projekt bewilligt und Projektbeginn war Mai 2021.
Ausweitung der Öko-Modellregion auf
Landkreisebene
Die Öko-Modellregion ist ein vom Amt für ländliche Entwicklung gefördertes Projekt zur Ausweitung des Öko-Landbaus und zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Ausgehend von der Bodenallianz der Stadt Pfaffenhofen, haben sich die Stadt Pfaffenhofen sowie die Gemeinden Hettenshausen, Ilmmünster und Scheyern Anfang 2020 zur Öko-Modellregion Pfaffenhofener Land zusammengeschlossen. Die Arbeit der Öko-Modellregion ist projektbasiert und hat verschiedene Zielgruppen wie z.B. Landwirte, Konsumenten, verarbeitende Betriebe.
Der Landkreis hat Ende 2020/Anfang 2021 eine Kooperationsvereinbarung mit der
Ökomodellregion und der Bodenallianz geschlossen. Ebenso wurde die Förderung
der Teilnahme am Bodenpraktiker Kurs des Hopfenrings für Landwirte mit
Betriebssitz im Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm beschlossen.
Im Rahmen des Bodenpraktikers werden im Jahr 2021 3 Landwirte gefördert. Beim
Bodenkurs der Stadt Pfaffenhofen haben erstmals Landwirte aus dem Landkreis,
deren Betriebssitz und Bearbeitungsflächen nicht im Gebiet der Ökomodellregion
liegt 2021 angefangen.
Die Projektbezogene Zusammenarbeit mit der Ökomodellregion hat leider aufgrund
der Vakanz der Ökomodellmanagerstelle ab Mai 2021 und dem absehbaren Auslaufen
der Projektförderung Mitte 2022 nur in minimalem Umfang in der
Öffentlichkeitsarbeit stattgefunden. Ein größeres und längeres Projekt ist
leider nicht zu Stande gekommen.
Klimaschutznetzwerk
Seit März diesen Jahres ist der Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm Mitglied im neugegründeten Klimaschutznetzwerk unter der Leitung von Herrn Prof Brautsch von der OTH Amberg. Der Landkreis hat bei Herrn Prof. Brautsch drei mögliche Projekte eingereicht, die im Rahmen des Netzwerkes betrachtet werden können. Leider liegt der Fachstelle Energie und Klimaschutz zu diesem Zeitpunkt weder eine Einschätzung über die Machbarkeit der eingereichten Vorschläge noch ein konkretes Angebot für eines der Vorschläge vor.
Die Fachstelle Energie und Klimaschutz wird seit 01.10.2021 durch Johannes Luschmann verstärkt. Aufgewachsen ist Herr Luschmann in Schmidmühlen in der Oberpfalz (zwischen Nürnberg und Regensburg).
Sein Abitur machte er an dem Gregor-Mendel-Gymnasium in Amberg. Schon in der Schule hatte er großes Interesse am Klimaschutz und Klimawandel weshalb er nach dem Abitur das Studium Umwelttechnik an der OTH Amberg – Weiden absolvierte.
Anschließend wollte er noch tiefer in den Bereich Verfahrenstechnik gehen und hat sich für den Masterstudiengang Biotechnologie und Umwelttechnik an der FH Oberösterreich in Wels entschieden. Um nochmal Erfahrung für das Berufsleben zu sammeln machte er ein halbes Jahr Work and Travel in Neuseeland und Indonesien, um sein Englisch weiter zu verbessern. Seit Ende 2018 war er Projektmanager bei der Herding GmbH Filtertechnik in Amberg. Zuständig war er für weltweite Umbauprojekte sowie der verfahrenstechnischen Betrachtung von Reklamationen.