Sachverhalt

 

Im Rahmen der NFK werden für einen Landkreis bestimmte Artengruppen erfasst. Die NFK wird vom Landesamt für Umwelt organisiert und finanziert. Die Erfassung für die NFK erfolgte in den Jahren 2016 und 2017. Nach der Billigung der Kartierung durch das LfU wurden die Daten in die bayernweite Artenschutzkartierung übernommen und können von den Naturschutzbehörden im Programm FinView eingesehen werden. Im Februar 2019 wurde die Kartierung der Unteren Naturschutzbehörde vorgestellt. Die Kosten der Kartierung beliefen sich auf 135.000,-€.

 

Wegen der Vielzahl an Arten erfolgt die NFK nur auf ausgewählten Standorten und nur für eine vorher festgelegte Anzahl an meist bedrohten Arten. Für die NFK werden vor allem solche Flächen herangezogen, für die schon Daten vorliegen. Auf diese Weise können Aussagen zur Bestandsentwicklung getroffen werden. Im Landkreis PAF wurden folgende Artengruppen ausgewählt: Vögel, Amphibien, Reptilien, Libellen, Schmetterlinge, Heuschrecken. Die Untersuchungsflächen liegen im ganzen Landkreis verstreut.

 

Die NFK zeigt, dass der Artenschwund auch im Landkreis Pfaffenhofen stattfindet. Aufgrund fehlender systematischer Erfassungen ergeben die Kartierungsergebnisse aber kein einheitliches Bild. Die naturschutzfachlichen „hotspots“ sind im Landkreis Pfaffenhofen sehr unterschiedlich verteilt. Hochwertige Biotope und Schutzgebiete kommen vor allem im nördlichen Landkreis vor. Im Süden ist der Landkreis durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Schutzgebiete wurden im Süden nicht ausgewiesen, die Lebensräume sind klein und kaum vernetzt. Entsprechend ist die Artausstattung im Norden günstiger. Allgemein wurde eine Verschlechterung der Lebensräume diagnostiziert. Auffallend sind die Verluste selbst in geschützten Gebieten. So gingen in den Paartaler Sanddünen die Lebensräume des Perlgrasfalters verloren.

 

Die Bestandsrückgänge sind vor allem auf zu kleine und verinselte Standorte zurückzuführen; aber auch die mangelnde Pflege ist für das Artensterben ursächlich. Viele Arten sind zwar noch vorhanden, aber in einer für den Bestand bedenklich geringen Individuendichte. D.h. die weitere Verschlechterung der Lebensräume wie Zerschneidung, Intensiverung der Nutzung oder witterungsbedingte Einbrüche, können zum sofortigen Erlöschen der Restpopulationen führen. Aussage der Kartierung: “Für manche Arten bzw. Lebensräume besteht nur noch ein sehr geringer zeitlicher Puffer, um einen bevorstehenden weitreichenden Habitatverlust zu vermeiden.“

 

Mit der Kartierung wurden auch Neufunde entdeckt. Aufgrund der bisher fehlenden systematischen Erfassungen ist allerdings davon auszugehen, dass damit nur Kenntnislücken geschlossen wurden.

 

Die NFK ist eine wichtige Vorausaussetzung für Pflege- und Biotopvernetzungskonzepte. Zudem können die Naturschutzbehörden Eingriffe in Natur und Landschaft besser einschätzen.


 

 


Der Umweltausschuss hat die Informationen zur Kenntnis genommen.