Sitzung: 26.06.2013 Werkausschuss Abfallwirtschaft
Vorlage: 2013/1616
Sachverhalt/Begründung:
Gem. Beschluss des
Werkausschusses vom 13.03.2013 wurde durch den Abfallwirtschaftsbetrieb des
Landkreises Pfaffenhofen zusammen mit dem Zweckverband MVA Ingolstadt eine
Besichtigungsfahrt zu zwei Bioabfallvergärungsanlagen organisiert.
Insgesamt nahmen 37
Personen (Kreistags- und Stadtratsmitglieder, Einwohner von Siebenecken und
Verwaltungsmitarbeiter) teil.
Vergärungsanlage in Passau-Hellersberg
Diese Anlage wurde
2004 als damals größte Vergärungsanlage für Bioabfälle in Deutschland in
Betrieb genommen. 40.000 t Bioabfälle werden hier pro Jahr in Energie
umgewandelt. Die Anlage erzeugt jährlich 11 Millionen Kilowattstunden Strom,
damit können ca. 4.000 Haushalte mit regenerativer Energie versorgt werden.
Dabei führten folgende Punkte zu Geruchsbelästigungen:
- Anlieferung von Bioabfall ohne Einhausung und Unterdruck
- Revision
- Reinigung des Gärrest-Absetzbeckens
Die Reinigung des Gärrest-Absetzbeckens muss einmal pro Jahr erfolgen. Im Regelbetrieb ist das Absetzbecken abgedeckt und an die Abluftreinigung angeschlossen, so dass hier keine Geruchsemissionen entstehen.
Bei neueren Anlagen ist die Reinigung und räumliche Anordnung des Absetzbeckens anders konzipiert, so dass hier derartige Emissionen nicht auftreten. Der Grund für die Ausführung in Passau ist zum einen die Integration der Vergärung in ein ehemaliges Kompostwerk, die die Anordnung zusätzlich benötigter Bauteile im Außenbereich erfordert, sowie die ältere Bauart der Anlage.
Deponie München
–Nord (Trockenfermentationsanlage)
Im Jahr 2006 übernahm der AWM (Abfallwirtschaftsbetrieb München) die Anlage. Anfangs konnten nur 6.500 t Bioabfälle verarbeitet werden, seit 2007 rund 20.000t. Es werden ca. 930.000 Kilowattstunden Strom erzeugt und somit ca. 400 Münchner Haushalte mit Strom versorgt.
Prinzipiell ist ein Boxenverfahren am Standort möglich, allerdings kann mit dem anvisierten Durchsatz von 20.000 Mg/a eine Aufbereitung des Biogases zu Biomethan aufgrund der geringen Gasqualität derzeit nicht wirtschaftlich dargestellt werden.
Darüber entstehen bei offenen Logistikbereichen, wie in der Anlage des AWM München, beim Gärrestaustrag aus den Boxen starke Geruchsemissionen, die am Standort Eberstetten nicht vertretbar sind.
Beschlussvorschlag
Die Eindrücke der
Besichtigungsfahrt sprechen derzeit nicht für die Errichtung einer Biovergärungsanlage
durch den Zweckverband auf der Deponie in Eberstetten. Die Stadt Pfaffenhofen
sucht weiter nach einem Alternativstandort. Landrat Martin Wolf führt Gespräche
mit weiteren Interessenten.
Beschlussvorschlag
Die Eindrücke der
Besichtigungsfahrt sprechen derzeit nicht für die Errichtung einer Biovergärungsanlage
durch den Zweckverband auf der Deponie in Eberstetten. Die Stadt Pfaffenhofen
sucht weiter nach einem Alternativstandort. Landrat Martin Wolf führt Gespräche
mit weiteren Interessenten.