Sachverhalt/Begründung:

Gem. Beschluss des Werkausschusses vom 13.03.2013 wurde durch den Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Pfaffenhofen zusammen mit dem Zweckverband MVA Ingolstadt eine Besichtigungsfahrt zu zwei Bioabfallvergärungsanlagen organisiert.

Insgesamt nahmen 37 Personen (Kreistags- und Stadtratsmitglieder, Einwohner von Siebenecken und Verwaltungsmitarbeiter) teil.

 

Vergärungsanlage in Passau-Hellersberg

Diese Anlage wurde 2004 als damals größte Vergärungsanlage für Bioabfälle in Deutschland in Betrieb genommen. 40.000 t Bioabfälle werden hier pro Jahr in Energie umgewandelt. Die Anlage erzeugt jährlich 11 Millionen Kilowattstunden Strom, damit können ca. 4.000 Haushalte mit regenerativer Energie versorgt werden.

Dabei führten folgende Punkte zu Geruchsbelästigungen:

-       Anlieferung von Bioabfall ohne Einhausung und Unterdruck

-       Revision

-       Reinigung des Gärrest-Absetzbeckens

Die Reinigung des Gärrest-Absetzbeckens muss einmal pro Jahr erfolgen. Im Regelbetrieb ist das Absetzbecken abgedeckt und an die Abluftreinigung angeschlossen, so dass hier keine Geruchsemissionen entstehen.

Bei neueren Anlagen ist die Reinigung und räumliche Anordnung des Absetzbeckens anders konzipiert, so dass hier derartige Emissionen nicht auftreten. Der Grund für die Ausführung in Passau ist zum einen die Integration der Vergärung in ein ehemaliges Kompostwerk, die die Anordnung zusätzlich benötigter Bauteile im Außenbereich erfordert, sowie die ältere Bauart der Anlage.

 

Deponie München –Nord (Trockenfermentationsanlage)

Im Jahr 2006 übernahm der AWM (Abfallwirtschaftsbetrieb München) die Anlage. Anfangs konnten nur 6.500 t Bioabfälle verarbeitet werden, seit 2007 rund 20.000t. Es werden ca. 930.000 Kilowattstunden Strom erzeugt und somit ca. 400 Münchner Haushalte mit Strom versorgt.

Prinzipiell ist ein Boxenverfahren am Standort möglich, allerdings kann mit dem anvisierten Durchsatz von 20.000 Mg/a eine Aufbereitung des Biogases zu Biomethan aufgrund der geringen Gasqualität derzeit nicht wirtschaftlich dargestellt werden.

Darüber entstehen bei offenen Logistikbereichen, wie in der Anlage des AWM München, beim Gärrestaustrag aus den Boxen starke Geruchsemissionen, die am Standort Eberstetten nicht vertretbar sind.

 


Beschlussvorschlag

Die Eindrücke der Besichtigungsfahrt sprechen derzeit nicht für die Errichtung einer Biovergärungsanlage durch den Zweckverband auf der Deponie in Eberstetten. Die Stadt Pfaffenhofen sucht weiter nach einem Alternativstandort. Landrat Martin Wolf führt Gespräche mit weiteren Interessenten.

 

 


Beschlussvorschlag

Die Eindrücke der Besichtigungsfahrt sprechen derzeit nicht für die Errichtung einer Biovergärungsanlage durch den Zweckverband auf der Deponie in Eberstetten. Die Stadt Pfaffenhofen sucht weiter nach einem Alternativstandort. Landrat Martin Wolf führt Gespräche mit weiteren Interessenten.