Frau Wenng von der Arbeitsgemeinschaft Sozialplanung in Bayern stellt die zentralen Ergebnisse des 1. Workshops vor. Beim ganztägigen Workshop im Kloster Scheyern mit rund 50 Personen wurden jeweils am Vormittag und Nachmittag drei Handlungsfelder besprochen. Dabei wurde gefragt, wo es gut läuft und wo es Bedarfe gibt, welche Maßnahmen notwendig und geeignet sind oder Angebote verbessert werden können. Für jedes Handlungsfeld wurde durch die Arbeitsgruppe ein Leitgedanke formuliert. Am Schluss des Workshops konnte jeder Teilnehmer fünf Punkte vergeben.

 

Die Tagespflege im Landkreis läuft gut, jedoch nach Meinung der Arbeitsgruppen nicht bedarfsorientiert. Es sollte versucht werden flexiblere Öffnungszeiten und auch Tagesstättenbetreuung an den Wochenenden zu ermöglichen.

 

Als Maßnahme mit 18 Punkten wurde von der Arbeitsgruppe vorgeschlagen, die Pflege besser zu entlohnen und wertzuschätzen. Herr Herbert Werner vom BRK-Kreisverband als beratendes Mitglied und zugleich Träger der beiden Tagesstätteneinrichtungen in Pfaffenhofen und Geisenfeld teilte mit, dass bereits versucht wurde, die Tagesstätten an den Wochenenden zu öffnen. Dieses Angebot wurde von den Senioren jedoch nicht bzw. nur sehr spärlich in Anspruch genommen. Längere Öffnungszeiten würden zweifellos mehr Personal und somit zu einer Erhöhung des Tagessatzes führen. Der Vorschlag „Pflege besser entlohnen und wertschätzen“ habe zwar 18 Punkte erreicht, sei aber mit dem bisher bekannten Instrumenten und finanziellen Mitteln nicht zu verwirklichen.

 

Gelobt wurde von Frau Wenng die gute Nachbarschaftshilfe der Caritas im Landkreis. Herr Saam vom Caritas-Kreisverband ergänzt hier, dass jeder Ort im Landkreis mit Nachbarschaftshilfen der Caritas versorgt ist.

 

Als weitere Maßnahme für das Handlungsfeld „Wohnen zu Hause“ wurde von der Arbeitsgruppe eine Koordinierungsstelle im Landratsamt für das Thema Wohnen zu Hause vorgeschlagen. Viele Landkreis in Oberbayern haben eine solche Beratungsstelle schon eingerichtet, beispielsweise der Nachbarlandkreis Dachau und auch Fürstenfeldbruck.

 

Beim Handlungsfeld „gesellschaftliche Teilnahme“ hat Frau Wenng nochmals betont, dass sowohl das Vereinsleben wie auch die Nachbarschaftshilfen gut laufen. Als Maßnahmen wurden Schulungen für ehrenamtliche und auch die gezielte Ansprache der Senioren durch Seniorenratgeber mit jeweils vier Punkten bewertet. Auch auf Gemeindeebene sind Seniorenratgeber sehr sinnvoll.

 

Im Handlungsfeld „besondere Zielgruppen“ läuft die Beratungsstelle für pflegende Angehörige bei der Caritas gut. Bedarf besteht für Fahrdienste und Fachärzte, da diese nur in größeren Orten vorhanden sind.

 

Bei der „Unterstützung der pflegenden Angehörigen“ wurde als Maßnahme die Verbesserung der Überleitung ins Krankenhaus und aus dem Krankenhaus heraus vorgeschlagen. Hier ist eine bessere Abstimmung zwischen Angehörigen, ambulanten Diensten und Krankenhäusern erforderlich. Das Pflegeneuregelungsgesetz wird eine bessere finanzielle Entlastung der Angehörigen bringen.

 

Beim Handlungsfeld „Integrierte Orts- und Entwicklungsplanung“ sollte als Maßnahme die barrierefreie Gestaltung von öffentlichen Einrichtungen (3 Punkte) angegangen werden. Auch generationsübergreifende Treffpunkte sind sinnvoll.