Sachverhalt/Begründung

 

Zu 1.1:

Im Februar 2008 wurde die Initiative Regionalmanagement für die Region Ingolstadt e.V. unter Beteiligung der vier Gebietskörperschaften der Planungsregion 10 (Landkreise Pfaffenhofen a.d.Ilm, Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Stadt Ingolstadt) und fünf bedeutender Unternehmen der Region (Audi AG, EADS, EDEKA Südbayern, Bauer AG, Media Saturn Holding) gegründet. In der Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Partnern ist das gemeinsame Ziel, die Region Ingolstadt auf ihrem Weg zum erfolgreichsten Standort Deutschlands zu begleiten. Die vier Handlungsfelder der INITIATIVE REGIONALMANAGEMENT Region Ingolstadt e.V. lauten: Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft, Lebensqualität und Wahrnehmung der Region, vgl. www.ingolstadtlandplus.de. Der Kreisausschuss hat dem Beitritt des Landkreises Pfaffenhofen a.d.Ilm mit Beschluss vom 03.12.2007 zugestimmt.

 

Als eines der ersten und grundlegenden Projekte wurde am 17. Juli 2008 vom Präsidium die Entwicklung eines Leitbildes für die Region gestartet. Die Projektleitung übernahm Frau Angelika Delong (Manager Regionales Standortmarketing EADS Manching); Eine weitere Projektgruppe unter der Leitung von Herrn Sven Jacobsen, Leiter Unternehmenskommunikation der Media Saturn Holding, wurde mit der Entwicklung eines Corporate Designs und dem Aufbau eines Regionalportals beauftragt. Den Projektgruppen gehörten Vertreter aller Mitglieder der Initiative an.

Das Projekt umfasste mehrere Phasen:

Im April 2009 wurde eine Bürgerbefragung in der Region durchgeführt; 2000 Bürger in der Gesamtregion wurden zur verschiedenen Lebensbereichen befragt, z.B. zur Zufriedenheit mit den Freizeitangeboten, zu ihrer Mobilität in der Region, zum Angebot in der Kinderbetreuung u.s.w.. Diese Ergebnisse wurden dem Kreistag am 26.10.2009 vorgestellt.

Die Projektgruppe erarbeitete in einem Teilprojekt „Stakeholderanalyse“ eine umfassende Zusammenstellung aller gesellschaftlich relevanten Interessenvertreter in der Region als Ansprechpartner für die weitere Entwicklung des Leitbildes und Basis für die Vernetzungsarbeit der Initiative.

Dieser Personenkreis war im nächsten Schritt Adressat für die Erarbeitung der Eigenschaften und Werte der Teilregionen wie der Gesamtregion: In jedem Landkreis wurde je eine Zukunftswerkstatt durchgeführt. Für die Zukunftswerkstatt im Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm am 21.11.2009 im Kloster Scheyern wurden 226 Personen aus dem Landkreis, darunter auch alle Kreisräte, eingeladen. Rd. 60 Personen haben daran teilgenommen. In der gesamten Region beteiligten sich an den vier Zukunftswerkstätten 270 Personen.

 

Die Ergebnisse daraus wurden zusammengefasst und mit 120 Teilnehmern beim Vertiefungsforum am 12.03.2010 diskutiert, Projektideen wurden entwickelt und bewertet.

 

Im Prozess wurden drei Werte als Fundament der gesamtregionalen Identität identifiziert: innovativ, nachhaltig, menschlich. Der Dreiklang dieser Werte macht das Besondere für diese Region aus.

Der Name für die Gesamtregion muss diese drei Werte transportieren bzw. assoziierbar machen. Der Name „IngolStadtLandPlus“ spiegelt diese Werte wieder. Er ist

-       innovativ und merkfähig, weil überraschend und unkonventionell.

-       menschlich: gelernter Rhythmus, spielerisch einfach, volksnah.

-       verdeutlicht den Mehrwert der Gesamtregion.

-       optimistisch und positiv.

Der Name muss auch eine geographische Verortung der Region sicherstellen; dies ist durch den Namensbestandteil „Ingolstadt“ gegeben.

 

Das Präsidium hat am 25.03.2010 das Leitbild verabschiedet und auf der Mitgliederversammlung am 31.03.2010 den Mitgliedern und der Öffentlichkeit präsentiert.

Parallel zur Entwicklung des Leitbildes beschäftigte sich das Präsidium mehrfach mit den Fragen der Formulierung und graphischen Ausgestaltung des Namens für die Region. Der Name „IngolStadtLandPlus“ wurde am 16.06.2010 vorgestellt.

 

Sowohl im Leitbildprozess wie auch bei der Entwicklung des Regionsnamens und des Logos arbeitete die Initiative mit der Agentur Meta Design aus Berlin zusammen; es handelt sich hierbei um eine national führende „Markenfindungsagentur“, die u.a. auch die Region und Dachmarke Südtirol betreut hat. Es wurde eine Agenturauswahl durchgeführt. Wichtig bei der Auswahl der Agentur war der Blick „von außen“ auf die Region und die ganzheitliche Betreuung von Leitbild- und Logoentwicklung; vgl. Anlage „Memo zum Ausschreibungsverfahren Leitbild, Regionalportal, Dachmarke“. Nach einer Ausschreibung wurde die Pfaffenhofener Agentur „ideehochzwei“ mit der Begleitung des Vereins bei Marketingmaßnahmen beauftragt.

 

 

 

Die Ausgaben für den Leitbildprozess und die Entwicklung der Dachmarke betragen insgesamt 237.000 Euro. Der Leitbildprozess und die Logoentwicklung werden durch Fördermittel des Bayer. Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, sowie vom Bundesbauministerium im Rahmen des Pilotprojekts der Nationalen Stadtentwicklungspolitik „Die Zukunft der Stadt ist die Region“ mit insgesamt 115.000 Euro gefördert. Der verbleibende Betrag von 122.000 Euro wird aus Mitteln des Vereins gedeckt. Entsprechend dem Anteil des Landkreises Pfaffenhofen an den gesamten Mitgliedsbeiträgen errechnet sich ein Beitrag aus Landkreismitteln in Höhe von 9.760 Euro.

 

Die Geschäftsführerin Martina Schwytz und die Projektleiterin Angelika Delong werden den Leitbildprozess und die Entwicklung des Namens für die Region vorstellen.

 

Zu 1.2:

Die SPD Fraktion hat zur Regionalmarke „IngolStadtLandPlus“ am 29.06.2010 folgenden Antrag gestellt:

„Als SPD-Fraktion im Kreistag beantragen wir:

1.    Eine Offenlegung über das Vergabeverfahren an die beauftragten Agenturen, Bekanntgabe des Auftragsvolumens, Nennung alternativer Namensvorschläge und Bericht über die Form der letztendlichen Entscheidungsfindung pro „IngolStadtLandPlus“.

2.    Eine grundsätzliche Diskussion über die Dachmarke „IngolStadtLandPlus“ und den sofortigen Stopp der weiteren Markenkommunikation.

3.    Die Entwicklung alternativer Namensvorschläge unter Einbindung der Gemeinden und die zügige Beratung und Abstimmung darüber im Kreistag.

Aufgrund der Brisanz der Thematik und der unausweichlichen Maßnahmen bitten wir um zügige Behandlung bereits in der nächsten Kreistagssitzung am 19. Juli im öffentlichen Teil.“

 

Der Antrag wird von der FDP Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen unterstützt.

 


Beschlussvorschlag:

Zu 1.1:

Der Kreistag nimmt die Ausführungen zur Entwicklung des Leitbildes und der Dachmarke für die Region zur Kenntnis.

Zu 1.2:

Die Entscheidung über den Prozess der Leitbildentwicklung und die Entwicklung der Dachmarke wurde vom zuständigen Präsidium der Initiative Regionalmanagement für die Region Ingolstadt e.V. getroffen.

 

Der Kreistag nimmt den Antrag der SPD Fraktion zur Kenntnis.

Der Antrag wird zur Beratung und Entscheidung an das zuständige Präsidium der Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt e.V. weitergeleitet.

Der Landrat wird dem Kreistag umgehend über das Ergebnis der Beratungen berichten.

 

 


Herr Staudter kommt um 15:05 Uhr zur Sitzung und Herr Weichenrieder kommt um 15:25 Uhr zur Sitzung.

 

Beschluss:

 

Zu 1.1:

Der Kreistag nimmt die Ausführungen zur Entwicklung des Leitbildes und der Dachmarke für die Region zur Kenntnis.

Zu 1.2:

Die Entscheidung über den Prozess der Leitbildentwicklung und die Entwicklung der Dachmarke wurde vom zuständigen Präsidium der Initiative Regionalmanagement für die Region Ingolstadt e.V. getroffen.

 

Der Kreistag nimmt den Antrag der SPD Fraktion zur Kenntnis.

Der Antrag wird zur Beratung und Entscheidung an das zuständige Präsidium der Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt e.V. weitergeleitet. Das Präsidium der Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt e.V. wird aufgefordert, die Markenkommunikation „IngolStadtLandPlus“ auszusetzen und die Landkreise und alle Kommunen in geeigneter Weise in die Namensgebung für die Region einzubeziehen.

Der Landrat wird dem Kreistag umgehend über das Ergebnis der Beratungen berichten.

 


Anwesend:                                   52

Abstimmung:

Ja-Stimmen:                                52          

Nein-Stimmen:                              0